Pulsdiagnose:
Die Pulsdiagnose ist ein Bestandteil der traditionellen chinesischen Diagnostik. Anders als im westlichen Teil der Welt, werden die Pulse an beiden Handgelenken genommen und dort an jeweils drei Stellen beurteilt. Diese sind den jeweiligen Organen und Leitbahnen zugeordnet. Je nach Stärke des Pulses kann man Rückschlüsse auf den Zustand der Organsysteme schließen. Pulse können z.B. saitenförmig, langsam, schnell, schwach, tief, oberflächlich, schlüpfrig, leer, voll, rollend, zögernd, ansteigend, fadenförmig, weich, rauh, abrupt, stolpernd, rasend, kraftlos, massiv oder überflutend sein.
An der rechten Hand:
An der linken Hand:
CUN – Funktion von Herz und Dünndarm
GUAN – Funktion von Leber und Gallenblase
CHI – Funktion von Niere und Harnblase
CUN – Funktion von Lunge und Dickdarm
GUAN – Funktion von Milz und Magen
CHI – Funktion von Niere und (Ming-Men)
Pulsdiagnose 2
Die Art des Pulses wird in drei Tiefen (Hautoberfläche, mittlere und tiefe Ebene) ermittelt. Erfasst werden Frequenz, Volumen, Rhythmus und Form der Pulse. Damit werden Mangel, Fülle oder verschiedene Disharmonien in den entsprechenden Organen unterschieden.
Abhängig von Statur, Geschlecht, Jahreszeit, Region, Tageszeit.
Tastbar an allen drei Pulsstellen in mittlerer Stärke, gleichmäßig, ruhig, Frequenz 72-80/min. bei einer Atemzugfrequenz von 4 Atemzügen pro Min.
An der CHI-Stelle im Allgemeinen etwas schwächer (tiefer), dort also etwas kräftiger tasten.
Ein normaler Puls besitzt drei Eigenschaften: Magen-Qi, SHEN und die Wurzel.
Magen-Qi: harmonischer und kräftiger Pulswellenablauf
SHEN: Puls sanft, harmonisch, kräftig
Wurzel: kräftiger Puls an der CHI-Stelle
Zungendiagnose:
Die Zungendiagnose in der chinesischen Medizin bringt gute Aufschlüsse durch die Dicke der Zunge (= Schwellung, Flüssigkeitsansammlung bzw. Abnahme von Körperflüssigkeiten), Größe und Breite der Zunge (Ansammlung von feuchter Hitze) Zahneindrücke, Zittern der Zunge, vertikale oder horizontale Linien, aufgerollte Seitenränder, Einkerbungen=Dellen in der Zunge, rote Punkte (Hitze), blaue und schwarze Punkte (Blut-Stagnation), erhabene Papillen, durchgehender Mittelriss, Farbe des Zungenbelages und Trockenheit bzw. Feuchtigkeit.
TCM-Therapeuten achten darauf, wo die Zunge geschwollen und wo der Belag z.B. schmierig-ölig-gelblich ist, dies gibt einen Einblick über das beteiligte Organ mit Schleim und Qi-Mangel.
Aber auch die Unterseite der Zunge ist von Bedeutung (Gefäße) und ebenfalls die Mundwinkel (eingerissene Mundwinkel kombiniert mit einer trockenen Zunge können z.B. auf einen Diabetes Mellitus hinweisen).
Gleichmäßiger dicker weißgelblicher Belag erfolgt durch eine Pilz-Infektion, schon bevor der Körper Symptome zeigt. Ein Belag kann alt aussehen oder wurzellos sein.
Ebenfalls wichtig sind die Zungenränder, welche blass oder rot oder aufgerollt sein können sowie die Zungenspitze, die z.N. bei einem Herz-Blut-Mangel nach unten gerollt ist.
Auch die Zungenkörper beachten TCM-Therapeuten, wir schauen uns an, ob der Zungenkörper z.B. fest oder weich ist.
Ebenfalls beachten wir den Zungengrund, wo sich die Niere widerspiegelt.
Das Zungenzentrum spiegelt den Magen wieder, ein rotes trockenes Zentrum z.B. spricht für Hitze im Magen.
Oftmals haben wir Zeichen von leerer Hitze oder Hitze und Kälte auf der Zunge, hier können wir TCM-Therapeuten mit Akupunktur und Kräutern arbeiten (und Ihnen Lebensführungstipps an die Hand geben), um aus dem einen Organ die Hitze auszuleiten und das andere Organ von feuchtem Schleim, Kälte und Schwäche zu befreien.
Wir sehen auf der Zunge, welche Leitbahnen im Körper betroffen sind und können diese sodann behandeln.
Eine Zunge kann z.B. rot oder blass sein, aber auch gelblich und orange oder violett/bläulich (bei Blut-Stase). Sie weist damit auf einen Fülle- oder Leerezustand hin, z.B. auf eine Entzündung oder einen Mangel (Blut, Qi, Yang oder Yin).
Sie kann mit weißlichem, gelbem, dunkelgelbem, braungelbem oder grauem/schwarzem Belag versehen sein, welcher unterschiedlich dick ausfallen kann und die Situation der Organe widerspiegelt. Die Zunge kann bei einem Yin-Mangel belaglos sein. Der Belag kann feucht, nass, trocken (Yin-Mangel), alt, wurzellos oder schmutzig (Hitzeschädigung der Flüssigkeiten durch Hitze-Toxine) sein.
Ein weißer Belag weisst auf Anwesenheit von Kälte hin, ein gelber Belag auf Hitze.
Weiß, feucht und dünn: Normaler Belag.
Weiß und schlüpfrig: Feuchte Kälte.
Gelb und schlüpfrig: Feuchte Hitze.
Je öliger und dicker der Belag ist, desto mehr Feuchtigkeit hat sich angesammelt. Wenn wir schauen wo der Belag ölig und dick ist, in welchem Organ sich die Feuchtigkeit angesammelt hat und zu Beschwerden führt.
Die Organe sind auf der Zunge abgebildet und geben uns TCM-Therapeuten bei entsprechender Veränderung der entsprechenden Zungenlokalisation z.B. durch Rötung, Schwellung oder Belag einen Hinweis auf das erkrankte oder in der Funktion gestörte Organ.
Einen Hinweis bietet auch ein Belag, der nur an bestimmten Stellen auf der Zunge vorhanden ist.
Auch die Zungenbewegung zu einer bestimmten Körperseite vermittelt uns Therapeuten einen Hinweis auf eine bestimmte Organbeteiligung.
Auch der Geruch aus dem Mund kann uns Therapeuten einen Hinweis geben auf das erkrankte Organ.
Eine gesunde Zunge ist leicht rot mit wenig weißem Belag.
Wir führen folgende Untersuchungen durch:
Vorhandene Blut- sowie Speichel-, Urin- und Stuhluntersuchungsergebnisse können wir gemeinsam in der Praxis erötern. Die Untersuchungen werden bei Notwendigkeit extern veranlasst.
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